Baufinanzierung und Risikomanagement sind zwei Begrifflichkeiten, die sich auf den ersten Blick abstoßen. Was hat eine Baufinanzierung mit Risiko zu tun, fragt man sich.
Eine ganze Menge – denn in der Regel zahlt man eine Immobilie nicht mal eben in zwei, drei Jahren, sondern in Jahrzehnten ab.
Diese lange Zeit bedingt, dass Risiken auftreten, die man am Anfang mangels Erfahrung nicht wirklich auf dem Schirm hat. Dabei spreche ich von negativen Erfahrungen.
Und wenn ich so im Land um mich blicke, sind die Risiken seit dem Jahr 2008 erheblich gestiegen. Aufgrund meiner Haupttätigkeit im Zwangsversteigerungssektor bewerte ich eine Menge Immobilien im gesamten Land. Die Preise sind so stark gestiegen, dass diejenigen, die in den letzten 10 Jahren gekauft haben und jetzt vor der ersten Darlehensprolongation stehen, eine Sicherheit verspüren, die trügt.
Es ist nur eine Frage der Zeit bis die Baufinanzierungszinsen steigen und damit einhergehend die Preise zunächst stagnieren und anschließend fallen werden. Maßgeblich in den Big 7 Städten, aber auch in deren Speckgürteln. Wer also vor 10 Jahren eine gebrauchte(!) Immobilie gekauft hat – mit Maklerkosten und Grunderwerbsteuern >= 5% – der hat alleine 1% seiner Tilgung nur für diese Kosten aufgebraucht.
(Klar, Viele haben Eigenkapital mit in die Baufinanzierung reingebracht und diese Kosten aus dem EK gezahlt. Aber dieses EK ging also nur für Steuern und Makler drauf.)
Gebrauchte Immobilien haben allerdings – wie bei Autos – mit der Zeit einen erhöhten Instandsetzungsbedarf. Je nachdem aus welchem Jahr das Haus stammt, kommen nach 10 Jahren Finanzierungslaufzeit dann erste Investitionen hinzu, die weitere 2% der Tilgung “auffressen”, die man bis dahin geleistet hat.
Wer also nicht mindestens 4% Tilgung vereinbart und eine “gebrauchte” Immobilie gekauft hat, darf sich von diesen Worten angesprochen fühlen.
Nun kommen noch die Risiken hinzu, die Unternehmer, Ärzte und Entscheider als Preis für den finanziellen Wohlstand zahlen. Sowohl in beruflicher, als auch in privater Hinsicht.
In 10-15 Jahren können auch gut und gerne 3-4 Kinder die Familie bereichern – mit all den schönen Momenten, aber auch Kosten. Kosten, die eine Rücklagenbildung vermindern oder gar verhindern.
Plötzlich sieht man sich Klagen gegenüber: unzufriedene Kunden, Mitarbeiter, Finanzämter und so weiter. Die Liste könnte ich einige Zeilen lang befüllen. Selbst wenn man obsiegt – so kostet es zunächst Zeit und Geld. Falls zufällig gerade die nächste Darlehensverlängerung ansteht, stellt sich die Frage, ob man Kreditbetrug begeht indem man anhängige Klagen verschweigt, oder ob man mit offenen Karten spielt und das Risiko eingeht, dass man keinen Kredit erhält.
Was geschieht denn, wenn aus 30 Jahren Ehe ein Scheidungskrieg wird?
All das sind Fragen, bei denen Sie nicht alleine sein müssen.
Ein Risikomanagement in der Baufinanzierung ist also zwingend notwendig. Nicht nur in Verbindung mit gutachterlichem Wissen, sondern auch mit dem Wissen welchen beruflichen und privaten Risiken insbesondere Unternehmer, Ärzte und Entscheider leben müssen.
Unternehmer, Entscheider, Ärzte und Macher, die sich für eine Zusammenarbeit mit mir entscheiden, haben nicht nur einen kompetenten Ansprechpartner in Baufinanzierungsfragen, sondern in all den Themen, die einen Unternehmer Nachts wach liegen lassen.
JB